Samstag, 11. Januar 2014

Leben und Tod - Teil1

Das neue Jahr zählt nun schon wieder 11 Tage. Ich wünsche Ihnen allen ein sehr erfolgreiches Jahr bei bester Gesundheit, mit viel Freude und Plänen, die Sie zielstrebig umsetzen können. Den ganz Mutigen wünsche ich hohe Ziele, die sich Schritt für Schritt erreichen lassen. Bedenken Sie bitte: "Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut." ...und sicher gab es Pläne.

Da ich gesehen habe, dass sich viele von Ihnen für die Themen Sterben, Loslassen und was damit zusammenhängt, interessieren, möchte ich die nächste Zeit über diese Themen schreiben. Besonders motiviert hat mich der Fernsehfilm gestern. Er wurde von Arte ausgestrahlt und heißt "Stockholm Ost".

Ein Mann fährt vergnügt Auto. Plötzlich gibt es einen dumpfen Knall. Er sieht das Blut auf der Windschutzscheibe. Es war ein kleines Mädchen, was mit seinem Fahrrad auf dem Weg zur Schule war. Der Mann kann nicht mit dem Tod des kleinen Mädchens fertig werden. Er wird krank. Nimmt Pillen und hofft, dass er es vergesse kann. Bei der Gerichtsverhandlung wird er freigesprochen. Doch auch der Freispruch lässt ihn nicht zur Ruhe kommen. Der Vater des Mädchens war bei der Verhandlung anwesend. Die Mutter blieb lieber zu Hause. Sie konnte es nicht ertragen. Kurze Zeit später lernte sie den Mann kennen, dem ihre Tochter vor das Auto gefahren war. Sie wusste aber nicht, dass er während der Verhandlung ihrem Ehemann gegenüber saß. Froh einen unbefangenen Zuhörer zu haben, erzählte sie von ihrer Tochter als ob diese noch am Leben sei.

Weder der Mann noch sie wollten ein intimes Verhältnis eingehen. Er wollte ihr auch die Wahrheit sagen (Der Fahrer des Autos war ich.) aber es klappte nicht. Ständig wurde er unterbrochen. Nach einiger Zeit verliebten sich die beiden heftig ineinander. Die Mutter des toten Mädchen konnte endlich akzeptieren, dass ihre Tochter tot war. Sie wurde schwanger. Trennte sich vom Vater ihrer verunglückten Tochter und der Mann trennte sich ebenfalls von seiner Freundin.

Kurzfassung beendet.
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Was war geschehen?

Die Mutter brauchte Zeit sich zu erinnern. Sie musste den Tod des einzigen Kindes verarbeiten. Natürlich hat das lange gedauert. In ihrem Ehemann hatte sie keinen Zuhörer. Er konnte es wahrscheinlich nicht ertragen und wollte wenigstens nach außen seine heile Welt. Der andere Mann wollte sein Ruhe finden und die Frau irgendwie trösten. Als er merkte wie gut ihr das Reden bekam und Fotos anschauen und erinnern, konnte er ihr nicht die Wahrheit sagen. Trotz der Lüge fingen beide an zu heilen.

Als die Seele der Mutter geheilt war, sagte sie dem Mann, den sie liebte die Wahrheit. Seine Wahrheit erfuhr sie auf etwas unschöne Art. Aber sie entschied sich für das Leben, was in ihr heranwuchs und den Mann, den sie liebte. Sie konnte ihm verzeihen.  


Wer schon einmal einen geliebten Menschen verloren hat, kann sich vielleicht noch an seine Gefühle erinnern. Egal wovon wir uns trennen sollen, es  schmerzt. Manchmal kommt noch Wut hinzu, Hilflosigkeit, das Gefühl der Ohnmacht.

Wie soll ich denn damit umgehen - fertig werden?

Kennen Sie Sprüche wie:
"Wer früher stirbt, ist länger tot?" oder " Der Tod trat beim Sterben ein?" oder "Wer nicht raucht, der stirbt gesünder."?

Ich habe heute mal eine Weile darüber sinniert. Meine Meinung ist, diese "coolen" Sprüche zeigen die Hilflosigkeit mit dem wir Europäer in der Regel dem Thema Sterben begegnen. Obwohl jeder weiß, dass jedes Leben mit dem Tod endet, mag kaum jemand darüber reden. Dabei hilft es ungemein. Meine Kinder, mein Lebensgefährte, gute Bekannte und meine beste Freundin wissen das.

Ich ermutige meine Mitmenschen zum reden, wenn sie es möchten aber vor allem zum Trauern. Wohl dem, der weinen kann. Das hilft so manchen Knoten lösen. Oder wenn es lustige Erinnerungen gibt, lachen Sie.

Den Verlust eines geliebten Menschen, Haustieres  -was auch immer- verarbeiten, hilft zu mehr Lebensenergie. Loslassen und Verzeihen, Dankbarkeit für schöne Stunden lassen die Sonne wieder in ihrem Herzen scheinen.

Schämen Sie sich ihrer Gefühle nicht, denn unsere Gefühle sind Ausdruck unserer Seele. Sie ist der Teil von uns Menschen, der wirklich einen Unterschied macht. Schauen Sie den Menschen in die Augen. Dann sehen Sie ihre Seele.

"Die Augen sind der Spiegel der Seele."

Ihre Runa Buch-Möbius

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