Beziehung retten - Wie das funktionieren kann?

Schweigen in der Beziehung - Die Liebe stirbt

Reden Sie miteinander. Reden hilft, klärt Missverständnisse, baut Vertrauen auf.

 
Der Anfang vom Ende einer Beziehung ist meist ein schleichender Prozess. Sie haben sich nichts mehr zu sagen, leben nebeneinander her und werden sich fremd. Ich meine nicht solche tiefsinnigen Äußerungen wie: “Was gibt es am Wochenende zum Mittag?” oder “So ein mieses Wetter heute...” Damit kommt kein tiefgründiges Gespräch zustande.

Es sind die Fragen, die wirkliches Interesse und Mitgefühl zum Ausdruck bringen. Wenn Sie jemanden fragen: ”Wie geht es dir?” und drehen sich gleich weg, weiß Ihr Gesprächspartner ganz genau, dass es Sie nicht die Bohne interessiert wie es ihm gerade geht. Zuwendung und Aufmerksamkeit sind gefordert. Zwischen Abwasch und Mittagsvorbereitungen lassen sich keine belebenden Gespräche führen.

Irgendwann stellt sich unweigerlich die Frage nach dem Sinn des Zusammenlebens. Spätestens dann sollten Sie miteinander reden, wenn Sie in einer wirklich erfüllenden Beziehung leben möchten. Überlegen Sie gemeinsam was passiert ist. Wieso ist das Interesse aneinander erloschen?

Das kann ganz lustig sein, wenn Sie gemeinsam in Erinnerungen schwelgen. Lachen Sie! Finden Sie die tollen Seiten Ihrer Beziehung heraus. Denn die gab oder gibt es auf jeden Fall. Entdecken Sie Ihre liebenswerten Eigenschaften neu. Wenn Sie gern tanzen, gehen Sie tanzen oder tanzen Sie in Ihrem Wohnzimmer. Schaffen Sie eine entspannende Atmosphäre. Bei Kerzenlicht, leiser Musik und Räucherwerk können Sie hervorragend in Erinnerungen schwelgen.

Erwarten Sie nicht, dass die Antworten blitzartig zu Ihnen gelangen. Aber bleiben Sie dran, wenn Ihnen etwas an Ihrer Beziehung liegt. Überraschen Sie sich gegenseitig.

Wenn Sie gemeinsame Heiligtümer in Ihre Beziehung integrieren, haben Sie immer ein interessantes Gesprächsthema. Nach sehr vielen Irrwegen lebe ich nunmehr seit über 10 Jahren in einer sehr harmonischen und erfüllenden Beziehung. Wir haben keine gemeinsamen Kinder aber meine Mädchen sind inzwischen wie eigene Kinder für meinen Lebensgefährten.

Statt noch ein Kind in die Welt zu setzen, was ich aus Altersgründen nicht wollte, haben wir uns ein Haus gekauft. Baujahr 1925 - ein gemeinsames Dauerprojekt. Das ist unser Heiligtum. Es sieht zwar von außen noch nicht so aus, aber wir arbeiten daran. Durch dieses gemeinsame Ziel sind wir verbunden aber nicht bis zur Selbstaufgabe. Wer sich selbst aufgibt und nichts mehr vom Leben erwartet, hat mein tief empfundenes Mitgefühl. Das ist wie Sterben. Glauben Sie mir, ich weiß wovon ich rede.

Aus Liebe war ich einmal bereit mich völlig aufzugeben. Bloß dem anderen alles recht machen. Bestes Beispiel: Wir haben 10 kg Pilze gesucht und wer hat allein geputzt? ..ich dumme Nuss. Nur nicht mosern, schön anpassen und lieb sein. Wissen Sie was passiert ist? Er hat die Beziehung beendet. Dann stand ich dumm da und wusste nicht mehr wer ich bin. Meine Frohnatur und meine Freundin haben mich wieder auf den Weg zu mir zurück geführt. Seitdem passe ich auf, dass ich mich nicht wieder verliere. Bleiben Sie sich immer treu. Pflegen Sie Ihre Hobbys und ganz besonders Ihre Freundschaften.

Zum Schluss noch ein ganz wunderbares Gedicht, was sehr schön auf den Punkt bringt, wie es funktioniert.

Diesen wunderschönen Abschnitt aus dem Buch von Khalil Gibran „Der Prophet“  über die Ehe möchte ich allen sehr ans Herz legen, die eine wirklich erfüllte Partnerschaft anstreben.

Ihr wurdet zusammen geboren, und ihr werdet auf immer zusammen sein.
Ihr werdet zusammen sein, wenn die weißen Flügel des Todes eure Tage scheiden.
Ja, ihr werdet selbst im stummen Gedenken Gottes zusammen sein.
Aber lasst Raum zwischen euch.
Und lasst die Winde des Himmels zwischen euch tanzen.
Liebt einander, aber macht die Liebe nicht zur Fessel:
Lasst sie eher ein wogendes Meer zwischen den Ufern eurer Seelen sein.
Füllt einander den Becher, aber trinkt nicht aus einem Becher.
Gebt einander von eurem Brot, aber esst nicht vom selben Laib.
Singt und tanzt zusammen und seid fröhlich, aber lasst jeden von euch allein sein,
So wie die Saiten einer Laute allein sind und doch von derselben Musik erzittern.
Gebt eure Herzen, aber nicht in des anderen Obhut.
Denn nur die Hand des Lebens kann eure Herzen umfassen.
Und steht zusammen, doch nicht zu nah:
Denn die Säulen des Tempels stehen für sich,
Und die Eiche und die Zypresse wachsen nicht im Schatten der anderen.
 
In diesem Sinne eine besinnliche Zeit in trauter Zweisamkeit Ihre
 
Runa Buch-Möbius

P.S.: Noch ein wenig vorweihnachtliche
Stimmung gefällig?
 

 

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