Freitag, 31. Januar 2014

Glück

Glück erhöht die Lebensenergie, verleiht uns Flügel, lässt uns lächeln -
 aber was ist das überhaupt?

Was darunter verstanden werden kann, beschreibt das folgende Gedicht ganz wunderbar und sehr ausführlich.

Glück ist gar nicht mal so selten,
Glück wird überall beschert,
vieles kann als Glück uns gelten,
was das Leben uns so lehrt.

Glück ist jeder neue Morgen,
Glück ist bunte Blumenpracht,
Glück sind Tage ohne Sorgen,
Glück ist, wenn man fröhlich lacht.

Glück ist Wärme, wenn es kalt ist,
Glück ist weißer Meeresstrand,
Glück ist Ruhe, die im Wald ist,
Glück ist eines Freundes Hand.

Glück ist eine stille Stunde,
Glück ist auch ein gutes Buch,
Glück ist Spaß in froher Runde,
Glück ist freundlicher Besuch.

Glück ist niemals ortsgebunden,
Glück kennt keine Jahreszeit,
Glück hat immer der gefunden,
der sich seines Lebens freut.

                                                          Clemens Brentano

Diese Zeilen kann ich nur ganz dick unterschreiben.  Das Glück wohnt in uns selbst. Kennen Sie den Film "Keinohrhasen"? Da drückt Till Schweiger das sehr treffend aus.

Seien Sie glücklich und bitte lächeln Sie öfter :-))

Ihre Runa Buch-Möbius 

Dienstag, 28. Januar 2014

Lebensenergie: Leben im Wandel der Zeit

Lebensenergie: Leben im Wandel der Zeit: Ich habe etwas verpasst - plötzlich sind die Kinder erwachsen Was T. geschrieben hat, möchte ich nicht weiter kommentieren. Es ist i...

Leben im Wandel der Zeit

Ich habe etwas verpasst - plötzlich sind die Kinder erwachsen

Was T. geschrieben hat, möchte ich nicht weiter kommentieren. Es ist ihre Sicht zu der Seite "Vom Leben"

Nur soviel dazu: Als sie meinen Post las, fing sie an zu weinen. Das war nicht mein Ziel, so wie es nicht ihr Ziel war uns zu verletzen. 
Ich finde prima, dass wir dank des Schreibens wieder besser über unsere Gefühle Bescheid wissen.

Fazit: Wenn reden nicht funktioniert, schreiben Sie doch mal wieder. Es braucht ja nicht so öffentlich zu sein wie hier. Wir wollen aber ein lebendes Beispiel geben. Schämen Sie sich nicht. Kinder zum Erwachsensein begleiten, ist eine der wichtigsten und verantwortungsvollsten Herausforderungen in unserem Leben. Es ist aber auch die schwierigste Aufgabe, der sich Eltern stellen sollten. Darauf sind wir nicht so richtig vorbereitet. Trotzdem ist es wundervoll, dass ich Kinder habe. Sooooo schön- bis auf endliche Ausnahmen :-))



Wie sich eine junge manchmal Erwachsene fühlt, ist hier sehr eindrucksvoll geschildert.

Meine Sicht zu den Geschehen

Manchmal, da ist das Leben ein Wandel. Als ich 18 wurde, wurde mir klar, dass ich die Welt in der ich zu der Zeit lebte, nicht mehr ertrug.
Es war nicht so, dass meine Eltern nicht gut gewesen sind. Nein. Sie waren zu gut. Sie hatten solche Angst um mich, dass sie einen Käfig um mich gebaut hatten, aus Regeln und Misstrauen. Ich nannte mein Zimmer immer den Turm. Wie die Prinzessin, die sehnsüchtig auf ihren Helden wartet, der sie befreit. Doch dieser Held kam nicht.

Meine Eltern, meine leiblichen Eltern, sie waren schon immer getrennt. Bis zu meinem zweiten Lebensjahr hatten sie ihre Liebe ausgehalten und sich dann getrennt. Den Krieg trugen sie über mich aus und um so älter ich wurde, um so mehr zerriss mich das Spiel in zwei Welten.

Meine Mutter wollte immer das Beste und wollte, dass ich großartig werde. Sie hielt die Zügel immer straff und lies mich kaum aus den Augen. Mein Vater hingegen gab mir die Flügel in den Wind mich zu schlagen und zu wehen wohin ich will.

Irgendwann zerriss es mich so sehr, dass ich beschloss zu gehen. Ich fühlte mich einsam, nirgends daheim und ich dachte immer, sie trauen mir nicht, sie stehen nicht hinter mir. Ich schockierte sie immer wieder, meine Eltern, aber das war der größte Schock, als ich die Sachen packte und ging.

Ich fühlte mich sehr bedrückt. Noch heute habe ich die Worte meines hoch geschätzten Stiefvaters im Kopf, wir waren im Streit und er meinte: Geh, wir wollen dich hier nicht mehr! Diese Worte brannten in meiner Seele und halb blind vor Wut ging ich.

Ich hatte nur meine sieben Sachen und wusste nicht wohin. Also zog ich zu meinem Papa. Meinem leiblichen Papa. Dabei hat er diesen Namen nicht immer verdient. Aber das ist hier unwichtig. Durch seine Krankheit hielten wir es nicht lang aus, wir rauften uns wie die Krähen, bis um den Verstand.

Ich fühlte mich allgemein unverstanden. Keiner verstand mich. Meine Mutter nicht, mein Vater nicht und überhaupt niemand. Es war Sommer, die Schule ging den Bach hinunter, weil ich in eine Klinik ging, Tag für Tag für Tag. Es war schwer, aber alle sagten, nur so wirst du wieder gesund. War ich denn krank?

Ich kam mir völlig fehl am Platz vor. Als ich endlich nicht mehr in die Klinik musste, verließ ich auch meinen Papa. Ich lebte auf der Straße in Berlin, wie viele junge Leute. Der Zusammenhalt war wie eine Familie die ich nie hatte. Wir schliefen auf den Wiesen im Tierpark, wenn wir nichts fanden. Es war hart, so hart wie es schön war. Doch ich wollte nicht so enden wie manch Anderer dort. Ich erinnerte mich an den Traum der Wohnung und begann zu kämpfen. Mutter sagte: Ich helfe dir nicht, bei keinem Antrag werd ich dir helfen.

Das machte meinen Willen zu kämpfen nur größer. Wenige Leute glaubten an mich und ich lernte immer mehr, wie wichtig ist, für sich zu kämpfen. Abends im Berlin vermisste ich oft meine Eltern, aber ich war zu stolz um zu sagen, hey Mummy ich lieb dich und ich brauch dich jetzt. Nein ich ging den Weg allein.

Ich arbeitete all Praktikantin, ich tanzte auf der Straße für eine Mahlzeit, ich lachte mit Freunden über die Ironie des Lebens, ich philosophierte mit Straßenleuten über die Abhängigkeit des Geldes und ich lernte viele Dinge um so mehr zu schätzen.

Ich bewarb mich noch mal bei der Schule, ich durfte natürlich wiederholen, denn es lag ja an meinem Gesundheitszustand weshalb ich abbrechen musste. Ich zog von guten Freunden zu meiner Schwester und lebte auf ihrer Couch. Oft weinte ich.
Als es dort Probleme gab, da holte mich Mama nach Hause. Es war so komisch. Das alte Zimmer, mein Turm. Diese Nähe, jemand der sich kümmert ohne eine Bitte. Es war herrlich, aber bald kam die alte Käfigtür mir vor Augen und ich wusste, hier konnte ich nicht bleiben.

Dann fand ich nach einem dreiviertel Jahr Kampf eine Wohnung. Sie war nicht groß, sie war eher eine Bruchbude als eine Wohnung und sie liegt in einem Stadtteil das man wohl Ghetto nennt. Aber sie gehört mir. Zusammen mit meinen Eltern und Freunden, baute ich mir mein erstes Zuhause.

Ich nenne sie meine Festung. Weil sie mir gehört, der Ort ist an dem ich herrsche, frei von allen Idealen der Außenwelt. Ich brauch nicht viel, kein großes Geld. Es reicht, wenn ich etwas im Kühlschrank habe und ein Bett. So ein Bett ist wahrer Luxus.

Als ich wieder zur Schule ging, da halfen mir viele Lehrer. Sie spendeten allerlei Dinge, sie halfen Schränke aufbauen und schenkten mir Einrichtungsgegenstände. Ich fühlte mich zum ersten mal seit langer Zeit einfach sozial eingebunden, belohnt vom Leben. Manch einer dachte, ich hätte mich ein gekratzt, aber ich war einfach nur ich und das war das Beste, man half mir, weil ich nur ich war.

Heut sitze ich hier, in meiner Wohnung zusammen mit meinen Kater, ich mache meine Schule, gehe zum Sport und besuche oft meine Eltern. Natürlich fühl ich mich manchmal noch überfordert mit allem, natürlich fühl ich mich manchmal sehr einsam und denke zurück an den Turm, doch dann erinnere ich mich, dass ich hier sitze, weil ich es aus eigener Kraft geschafft habe und fasse neuen Mut, denn ich weiß jetzt, dass meine Eltern immer hinter mir standen und es immer werden.

Dafür, liebe ich sie.
T.M.M

Samstag, 11. Januar 2014

Leben und Tod - Teil1

Das neue Jahr zählt nun schon wieder 11 Tage. Ich wünsche Ihnen allen ein sehr erfolgreiches Jahr bei bester Gesundheit, mit viel Freude und Plänen, die Sie zielstrebig umsetzen können. Den ganz Mutigen wünsche ich hohe Ziele, die sich Schritt für Schritt erreichen lassen. Bedenken Sie bitte: "Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut." ...und sicher gab es Pläne.

Da ich gesehen habe, dass sich viele von Ihnen für die Themen Sterben, Loslassen und was damit zusammenhängt, interessieren, möchte ich die nächste Zeit über diese Themen schreiben. Besonders motiviert hat mich der Fernsehfilm gestern. Er wurde von Arte ausgestrahlt und heißt "Stockholm Ost".

Ein Mann fährt vergnügt Auto. Plötzlich gibt es einen dumpfen Knall. Er sieht das Blut auf der Windschutzscheibe. Es war ein kleines Mädchen, was mit seinem Fahrrad auf dem Weg zur Schule war. Der Mann kann nicht mit dem Tod des kleinen Mädchens fertig werden. Er wird krank. Nimmt Pillen und hofft, dass er es vergesse kann. Bei der Gerichtsverhandlung wird er freigesprochen. Doch auch der Freispruch lässt ihn nicht zur Ruhe kommen. Der Vater des Mädchens war bei der Verhandlung anwesend. Die Mutter blieb lieber zu Hause. Sie konnte es nicht ertragen. Kurze Zeit später lernte sie den Mann kennen, dem ihre Tochter vor das Auto gefahren war. Sie wusste aber nicht, dass er während der Verhandlung ihrem Ehemann gegenüber saß. Froh einen unbefangenen Zuhörer zu haben, erzählte sie von ihrer Tochter als ob diese noch am Leben sei.

Weder der Mann noch sie wollten ein intimes Verhältnis eingehen. Er wollte ihr auch die Wahrheit sagen (Der Fahrer des Autos war ich.) aber es klappte nicht. Ständig wurde er unterbrochen. Nach einiger Zeit verliebten sich die beiden heftig ineinander. Die Mutter des toten Mädchen konnte endlich akzeptieren, dass ihre Tochter tot war. Sie wurde schwanger. Trennte sich vom Vater ihrer verunglückten Tochter und der Mann trennte sich ebenfalls von seiner Freundin.

Kurzfassung beendet.
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Was war geschehen?

Die Mutter brauchte Zeit sich zu erinnern. Sie musste den Tod des einzigen Kindes verarbeiten. Natürlich hat das lange gedauert. In ihrem Ehemann hatte sie keinen Zuhörer. Er konnte es wahrscheinlich nicht ertragen und wollte wenigstens nach außen seine heile Welt. Der andere Mann wollte sein Ruhe finden und die Frau irgendwie trösten. Als er merkte wie gut ihr das Reden bekam und Fotos anschauen und erinnern, konnte er ihr nicht die Wahrheit sagen. Trotz der Lüge fingen beide an zu heilen.

Als die Seele der Mutter geheilt war, sagte sie dem Mann, den sie liebte die Wahrheit. Seine Wahrheit erfuhr sie auf etwas unschöne Art. Aber sie entschied sich für das Leben, was in ihr heranwuchs und den Mann, den sie liebte. Sie konnte ihm verzeihen.  


Wer schon einmal einen geliebten Menschen verloren hat, kann sich vielleicht noch an seine Gefühle erinnern. Egal wovon wir uns trennen sollen, es  schmerzt. Manchmal kommt noch Wut hinzu, Hilflosigkeit, das Gefühl der Ohnmacht.

Wie soll ich denn damit umgehen - fertig werden?

Kennen Sie Sprüche wie:
"Wer früher stirbt, ist länger tot?" oder " Der Tod trat beim Sterben ein?" oder "Wer nicht raucht, der stirbt gesünder."?

Ich habe heute mal eine Weile darüber sinniert. Meine Meinung ist, diese "coolen" Sprüche zeigen die Hilflosigkeit mit dem wir Europäer in der Regel dem Thema Sterben begegnen. Obwohl jeder weiß, dass jedes Leben mit dem Tod endet, mag kaum jemand darüber reden. Dabei hilft es ungemein. Meine Kinder, mein Lebensgefährte, gute Bekannte und meine beste Freundin wissen das.

Ich ermutige meine Mitmenschen zum reden, wenn sie es möchten aber vor allem zum Trauern. Wohl dem, der weinen kann. Das hilft so manchen Knoten lösen. Oder wenn es lustige Erinnerungen gibt, lachen Sie.

Den Verlust eines geliebten Menschen, Haustieres  -was auch immer- verarbeiten, hilft zu mehr Lebensenergie. Loslassen und Verzeihen, Dankbarkeit für schöne Stunden lassen die Sonne wieder in ihrem Herzen scheinen.

Schämen Sie sich ihrer Gefühle nicht, denn unsere Gefühle sind Ausdruck unserer Seele. Sie ist der Teil von uns Menschen, der wirklich einen Unterschied macht. Schauen Sie den Menschen in die Augen. Dann sehen Sie ihre Seele.

"Die Augen sind der Spiegel der Seele."

Ihre Runa Buch-Möbius